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Mit Pkw und Motorrad gelangt man über die Autobahnen A9, A3 oder A8 und über die B16 bequem nach Kelheim. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Stadt problemlos zu erreichen. Die Stadt liegt zwar nicht direkt an der Bahnlinie, aber zum nächsten Bahnhof sind es nur etwa sechs Kilometer. Wählen Sie einfach 93342 Saal an der Donau als Zielbahnhof. Mit Bus oder Taxi gelangen Sie von dort ganz einfach nach Kelheim.
Zwei Rathäuser stehen in der Kelheimer Altstadt, das Alte und das Neue. Dabei haben beide aber einen noch älteren Vorgänger: Bis 1824 tagte der Rat in einem Haus an der Straßenkreuzung in der Mitte der Altstadt. Schließlich reichte der Platz nicht mehr, das Haus wurde abgerissen und der Rat zog in das 1598 erbaute und im 17. Jahrhundert erneuerte Haus des Stadtschreibers mit Barockfassade und schönem Brunnenhof – heute Altes Rathaus. Unmittelbar rechts davon steht das Neue Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Einst ein bürgerliches Geschäftshaus, wurde es 1866 von der Stadt angekauft und 1912 bis 1913 umgebaut. Beide Gebäude beherbergen heute die Stadtverwaltung.
Eine markante Straßenkreuzung teilt die Kelheimer Altstadt wie mit dem Lineal gezogen in vier Stadtviertel – so, wie es die einstigen Wittelsbacher Herzöge Ende des 12. und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wünschten. Vom Kreuzungsmittelpunkt aus, beginnt der Ludwigsplatz. Er nimmt von dort den gesamten Raum vor den beiden Rathäusern bis hin zum steinernen Standbild des Bayernkönigs Ludwig I. (1786 bis 1868) ein, das sich im Osten, vor dem Weissen Bräuhaus, befindet. Als begeisterter Bauherr errichtete Ludwig I. in Kelheim die Befreiungshalle – sein figürliches Denkmal hält dazu eingerollt den Plan in der Hand. Die rund sieben Meter hohe Mariensäule aus dem Jahr 1700 zeigt den vergoldeten Typus der Münchner „Patrona Bavariae“.
Anfang des 17. Jahrhunderts fällt das bayernweite Recht Weissbier zu brauen, durch Erbschaft, an Herzog Maximilian I. (1573–1651) – den späteren Kurfürsten. Er gründet viele herzogliche Weissbierbrauereien im Land, die erste 1607 in Kelheim – noch heute das Weisse Bräuhaus. Seit 1928 ist die Brauerei „Schneider Weisse G. Schneider & Sohn GmbH“ im Besitz der Familie Schneider.
Nach Abbruch der alten und zu kleinen Marienkirche errichtete man Mitte des 15. Jahrhunderts die katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt im spätgotischen Stil. 1861 bis 1863 wurde der Kirchturm neu gebaut, zwischen 1877 und 1886 verlängerte man das Langhaus und gestaltete die Kirche im neugotischen Stil um. Der aus Kelheimer Marmor gemeißelte Hochaltar (1878) ist ein Meisterstück des Kelheimer Bildhauers Johann Obermeier.
Auf der zur Altstadt gewandten Seite des Altmühltors ist das Kelheimer Stadtwappen abgebildet, wie es von 1410 bis 1809 verwendet wurde. In seiner unteren Hälfte trägt das Wappen Rebenzweige mit blauen Weintrauben. Schließlich galt Kelheim im Spätmittelalter als eines der wichtigsten Anbaugebiete des Baierweins, bevor der Anbau aufgrund des Dreißigjährigen Krieges und einer Klimaveränderung zum Erliegen kam.
Leonhard von Eck (1480–1550) ist einer der bekanntesten Söhne Kelheims. Als einflussreicher Hofrat von Herzog Wilhelm IV. prägte er das politische, wirtschaftliche, religiös-geistige und soziale Leben Bayerns in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts entscheidend mit. In der Altmühlstraße 13, wo einst sein Geburtshaus stand, erinnert heute eine Gedenktafel an Leonhard von Eck. 1945 wurde das Haus durch Kriegseinwirkungen zerstört.
Die 1888 erbaute Kirche St. Matthäus ist gewissermaßen das evangelisch-lutherische Pendant zur katholischen Stadtpfarrkirche. An der Stelle, wo sich einst Nebengebäude des Gasthofes „Zu den drei Löwen“ befanden, ist heute das evangelische Gemeindezentrum untergebracht.
Das Museum befindet sich im spätgotischen Herzogkasten. Der Bau wurde Ende des 15. Jahrhunderts aus Buckelquadern der ehemaligen Burg Kelheim errichtet und diente als Getreidespeicher für die Abgaben an den Herzog. Die Archäologische Abteilung des heutigen Museums zeigt bedeutende Funde und Fundplätze in und um Kelheim von der Zeit der Neandertaler bis ins frühe Mittelalter. Ein besonderer Fokus liegt auf der keltischen Vergangenheit Kelheims mit seiner Keltenstadt, dem Oppidum „Alkimoennis“. Im Museumshof kann man 13 Meter Originalreste der keltischen Stadtmauer sowie eine Rekonstruktion ihrer ursprünglichen Höhe besichtigen. Daneben ergänzen eine stadtgeschichtliche Abteilung und wechselnde Sonderausstellungen das Angebot.
Führungen auf Anfrage unter info@archaeologisches-museum-kelheim.de und 09441/10409; Dauer: ab 1 Stunde.
Ursprünglich stammt das Stadttor aus dem 13. Jahrhundert. Als 1809 alle drei erhaltenen Türme der Stadtbefestigung baulich abgestimmt wurden, wurde das Satteldach des Mittertors ersetzt. 1868 erfolgte der Abriss des vor dem Tor stehenden Torhauses. 1904 wurde an der zur Altstadt gewandten Torseite ein Gemälde des Malers Georg Lickleder angebracht. Es zeigt die Gefangennahme österreichischer Soldaten durch den aufständischen Kelheimer Metzgermeister Matthias Kraus im Jahr 1705 (siehe Punkt 17, „Matthias-Kraus-Denkmal“).
Bei der Grundsteinlegung der Befreiungshalle am 19. Oktober 1842 war König Ludwig I. persönlich anwesend. Er gastierte mit seiner Familie im Deutschen Hof, den der Schiffsmeister Sebastian Rieder als bedeutendes Gasthaus mit großem Festsaal 1841/42 hat neu bauen lassen. Immer wenn der König in der Bauphase nach Kelheim kam, wählte er den Deutschen Hof als Unterkunft. Seit 1888 befindet sich der Bau im Besitz der Stadt Kelheim und beherbergt heute unter anderem die Stadtbücherei und das Stadtarchiv.
Der alte Ludwig-Donau-Main-Kanal – Vorgänger des Main-Donau-Kanals – wurde nach elfjähriger Bauzeit 1846 in Betrieb genommen. Heute erinnert der alte Kanalhafen noch an ihn. Der in Mauern eingefasste Kanaltrog enthält die Schleuse Nr. 1, ein Hafenbecken mit Kran, Lagerhalle und Schleusenhäuschen. Das rund 600 Meter lange Bauwerk ist heute noch voll funktionsfähig und ein Denkmal der damaligen Ingenieurbaukunst.
Tausend Jahre, nachdem Karl der Große den vergeblichen Versuch unternahm, den Main mit der Donau mittels eines Kanals zu verbinden, machte sich ein bayerischer Monarch an die Verwirklichung dieses Plans: König Ludwig I. (1824 - 1848). Im Juli 1846 konnte der „Ludwig-Donau-Main-Kanal“ dem Verkehr übergeben werden. Von Schleuse Nr. 1 in Kelheim bis Schleuse Nr. 100 in Bamberg war mit der 172,44 km langen Wasserstraße eine Verknüpfung zwischen Schwarzem Meer und Nordsee erreicht. Die von ihr heute noch erhaltenen 65 km gehören zu den schönsten Relikten deutscher Industriekultur und stehen unter Denkmalschutz.
Aus den Überresten des um 1476 abgebrochenen einstigen Wittelsbacher Schlosses wurde unter anderem der Schleiferturm erbaut. Er diente der ehemaligen Stadtbefestigung. Seinen Namen erhielt der Turm aufgrund der damals direkt angebauten Schleifmühle.
Mancher Bürger musste etliche Stunden und Tage im Turm verbringen, wenn er wegen Fehltritts vom Rat der Stadt zu einer Turmhaft „verknurrt“ wurde. Verwaltet wurde das Bürgergefängnis vom Stadtknecht im Auftrag der Stadt. Er wohnte im Turm, der ursprünglich ein Stockwerk höher war. Der Stadtknechtturm war Eckturm der Stadtbefestigung und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Das Donautor stammt aus dem 13. Jahrhundert. Auf der zur Altstadt gewandten Seite befindet sich das erste Stadtwappen mit dem Stadttor und den bayerischen Wecken. Ab dem 15. Jahrhundert war das Tor Sitz der Pflasterzolleinnahme. Jedes Fuhrwerk musste hier den Zoll für die Stadt bezahlen. Die vier Ecktürme des Tors sind nicht mehr erhalten, jedoch der Wehrkerker in Turmbreite. Die zwei steinernen Löwen wurden 1913 angebracht. Sie stammen aus dem Wittelsbacher Schloss.
Die Ottokapelle erinnert an den Tod des Wittelsbacherherzogs Ludwig I., der am 16. September 1231 in Kelheim ermordet wurde. Zur Sühne am Mord seines Vaters, errichtete sein Sohn und Nachfolger Otto II. die Kapelle und gründete ein kleines Kloster. Später wurden Kloster und Kapelle in ein Spital umgewandelt.
In der Parkanlage beim Wöhrdplatz steht das 1905 errichtete Denkmal für den 33-jährigen Kelheimer Metzgermeister Matthias Kraus. Ab 1704 war Kelheim unter österreichischer Besatzung. Kraus aber stellte sich 1705 den Besatzern, warf sie aus der Stadt und verlangte als „Stadtkommandant“ von Rat und Bürgern volle Unterstützung. Unter diesen aber war die Meinung gespalten. Kraus kapitulierte unter der Bedingung eines ehrenvollen Abzugs und Gnade für die Bürger. Es kam anders: Die Truppen fielen über die Kelheimer her, Kraus selbst wurde 1706 in Kelheim enthauptet und gevierteilt.
Das Maximiliandenmal ist Ausdruck des Dankes der Kelheimer Bürger für die Beförderung des Wohlstands der Stadt durch König Ludwig I. und Maximilian II.
Laut einer Legende soll es an der Stelle der heutigen Grundmauern der Wöhrdkirche Blut, Wachs und Öl geregnet haben. Eine weitere besagt, dass hier ein blutgefärbter Bach entsprungen und zur Donau geflossen sein soll. Fakt ist: Die im 14. Jahrhundert erbaute Wöhrdkirche zum Hl. Blut stand auf den Fundamenten der romanischen Burgkapelle. Mit der Zeit litt sie durch die Lage an der Donau. Nach der Säkularisation nutzte die Stadt Kelheim die Kirche als Baustall, 1864 brach man sie ab. 1990 wurde das Fundament originalgetreu nachgebildet.
Die Kelheimer Burg wird 1050 erstmals im Besitz der Wittelsbacher erwähnt. 1174 soll hier der spätere Herzog Ludwig der Kelheimer geboren worden sein. Nach dessen Ermordung 1231 verlegte sein Sohn Otto II. die Hauptresidenz der Wittelsbacher nach Landshut. Um 1476 wurde der Bau bis auf den Bergfried abgebrochen – geblieben sind nur noch die mächtigen Sockel des Bergfrieds im Inneren des Gebäudes. Um 1500 dürfte schließlich das neue Schloss gestanden haben. Ab 1150 zeichnete sich der Bau durch eine jahrhundertealte Tradition aus: Zunächst war es eine der herzoglichen Residenzen und Sitz des Pflegers, des herzoglichen Verwalters, später des Bezirksamtsmannes und von 1938 bis 2016 Dienstsitz des Landratsamtes.
Auf dem Fußweg von Kelheim zum Kloster Weltenburg liegt die frühere Einsiedelei Klösterl, auch „Bruderloch im Traunthal“ genannt. 1450 baute sich der Einsiedler Antonius von Siebenbürgen eine große Felsgrotte zur Klause um und errichtete eine Kapelle zu Ehren des Hl. Nikolaus. 1454 übernahmen die Franziskaner die Felsenhöhle in der Donauschlucht und richteten dort ein kleines Kloster mit Kapelle ein, das „Bruderloch“ genannt wurde. Wegen der schlechten Wohnverhältnisse erbaten die Franziskaner 1461 den Bau eines Klosters in Kelheim (Franziskanerkloster). Das Klösterl verfiel zunehmend. 1603 ließen die Franziskaner durch den Maurermeister Hans die Anlage wieder aufbauen.
Die Benediktinerabtei Weltenburg wurde um das Jahr 600 von Kolumbanermönchen gegründet und steht unterhalb einer früheren bronzezeitlichen Burg in der Nähe des Donaudurchbruchs. Die heutige Klosteranlage ließ Abt Maurus Bächl, nach Jahrhunderten der Hochwasserschädigungen und Plünderungen, von 1716 bis 1751 errichten. Die Kirche statteten die Künstlerbrüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam aus: Die barocke Innenausstattung ist „theatrum sacrum“ (heiliges Theater) in Vollendung. Inmitten der barocken Klosteranlage liegen einer der vielleicht schönsten Biergärten Bayerns (ideal zum Genuss des Weltenburger Klosterbieres aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt) sowie das Besucherzentrum im historischen Felsenkeller, in dem Führungen gebucht werden können.
König Ludwig I. ließ die Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 und als Mahnmal für die Einheit Deutschlands errichten. Der Bau wurde vom Architekten Friedrich von Gärtner begonnen und nach seinem Tod von Leo von Klenze nach geänderten Plänen 1863 vollendet. Die Kuppelhalle ist 45 Meter hoch. 34 monumentale Siegesgöttinnen aus weißem Carrara-Marmor, entworfen von Ludwig Schwanthaler, reichen sich die Hände zu einem feierlichen Reigen. Von der Außengalerie der Halle bietet sich ein einzigartiger Ausblick auf das umliegende Altmühl- und Donautal. Multimedia-Guides geben mittels Bildern, Musik, Animationen und Hörspielen ungewöhnliche Einblicke in die Kunst, Kultur und Geschichte des Kelheimer Wahrzeichens auf dem Michelsberg.
Die Michaelskirche mit ihrem verhältnismäßig hohen Turm ist die älteste erhaltene Kirche der Stadtpfarrei Kelheim. Dem Erzengel Michael geweiht, ist sie auch Namensgeber des Michelsbergs, auf dem die Befreiungshalle thront. Fälschlicherweise wird ihr Turm häufig der wesentlich größeren gotischen Franziskanerkirche zugewiesen. Die Kirche wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet, wie auch das Erdgeschoss des Turms, das der kleinen Kirche als Chor dient. Urkundlich erwähnt wird der romanische Bau zum ersten Mal 1393. Im Zuge von Renovierungsarbeiten legte man stark stilisierte Wandmalereien aus dem 13. oder frühen 14. Jahrhundert frei. Einst war das Gotteshaus Pfarrkirche des Stadtteils Oberkelheim. Oftmals stand sie kurz davor, abgerissen zu werden. Doch Dank des Engagements der Kelheimer Bürger steht die Kirche noch immer.
Die Klosterkirche wurde zwischen 1461 und 1506 errichtet. 1802 hob man das Kloster im Rahmen der Säkularisation auf, entweihte die Kirche und versteigerte öffentlich die Einrichtung. Heute wird die Kirche in einem Dreiklang aus Gotteshaus, Konzertsaal und Museum genutzt.
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